Mit Bahn und Babys zum Berg

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Alter: 6 Monate 11 Tage

Ins Auto passt viel rein! Kinder brauchen Spielzeug, Babynahrung, Windeln und Kleidung. Nachdem wir letztes Mal mit Flugzeug+Mietauto wandern waren, wollten wir diesmal einen kleineren CO2-Fußabdruck hinterlassen und Zug fahren. Damit wir nicht alles schleppen müssen, wollten wir alles mit dem Kinderwagen transportieren und erst am Berg auf die Babytrage wechseln. Eine gute Idee?

Anreise zum Hauptbahnhof

Den ersten Schock gab es bei der Anreise, als statt dem angekündigten Niederflurfahrzeug überraschend ein alter Zug der 4020er Reihe auftauchte.

Während ich noch in Schockstarre war, hat Patricia geistesgegenwärtig reagiert, den Kinderwagen im Nu zerlegt und die Babywannen in den Zug geschoben. Ich musste die Struktur über das Geländer heben. Alleine wäre das sowieso unmöglich, da sich schnell die Türen schließen und die Babys dann ohne mich fahren. Wenn zumindest die Anzeige in der ÖBB App richtig gewesen wäre, hätten wir uns auf dieses Manöver vorbereiten können.

Zugfahrt

Bei der Fahrt nach Payerbach-Reichenau haben wir den „Fehler“ gemacht, vorne einzusteigen. (Im Doppelstock-Wendezug weiß man sowieso nie, wo vorne und hinten ist…) Leider gibt es dort nur sehr wenig Platz für Kinderwagen und Fahrräder.

Da ein älteres Paar mit E-Bikes zugestiegen war, entschieden wir (etwas widerwillig auf anraten des Schaffners) in Wr. Neustadt zum anderen Zugende zu wechseln (da möglicherweise noch andere Passagiere mit Fahrrädern oder Kinderwagen zusteigen könnten):

Busfahrt

Die Busfahrt verlief zur Abwechslung völlig ereignislos:

Seilbahn

Die Seilbahn auf die Rax ist sehr geräumig und da das Wetter schlecht war, mussten wir nicht reservieren. Wir zahlten „nur“ 30 Euro pro Person, da wir am Berg übernachteten.

Wie man im Video hören kann, wurden wir nicht gerade herzlich empfangen:

Mitarbeiter:„Mit dem werds ihr oben aber nicht viel Freude haben“
Ich [ironisch]:„Wir wollen damit bis zum Gipfel fahren“
„Wir sollen ausrichten von Frau XYZ, das wir den Kinderwagen im Restaurant lassen dürfen, es gibt genug Platz“
Mitarbeiter: „Aber nur wenn ihr ihn ganz klein zusammenlegt“
🙂

Offensichtlich kommt das nicht so oft vor… oder besser gesagt es gibt öfters Tourist*innen, die mit Flip Flops auf die Rax fahren. Die hat er wahrscheinlich gemeint 😉

Übernachtung

Wie war die Übernachtung mit Babys im Ottohaus?

Es war eher ein Kampf ums überleben… aber eine 100 Jahre alte Berghütte ist nunmal kein Luxushotel!

Wir hatten dieses Lager (108 Euro für 2 Nächte für ÖAV-Mitglieder):

Es war kalt. Daher haben wir die Babys unter die Decken gesteckt und in der Nacht ihre Hände gehalten, damit sie warm bleiben. Wir waren im 3. Stock, Waschraum war im 1. Stock und es gab keinen Stromanschluss zum Laden im Zimmer. 😉

Wanderung

Geplant war, vom Ottohaus zur Neuen Seehütte zu wandern und zwar eine Runde

  • über den Seeweg (rot)
  • die Dirnbacher Hütte (schwarz)
  • oder den Kammweg über Preinerwand (blau)

Da das Wetter so schlecht war, sind wir einfach über den Seeweg gegangen, der ist mehr wie eine „Autobahn“.

Es war nicht so einfach, die Babys vor Kälte, Wind und Regen zu schützen… dafür waren wir die einzigen Wanderer!

Der Hüttenwirt hat uns davon abgeraten, den Ho Chi Minh-Pfad zurück zu gehen. Außerdem wurde es schon dunkel, Abendessen gibt es nur bis 19 Uhr. Wir wollten nicht verhungern und dass uns vielleicht der Heli geschickt wird, weil wir nicht kommen.

Obwohl ich vorne ein 8+ kg schweres Baby und hinten einen noch schwereren Rucksack getragen habe, war ich mit meiner Leistung noch nicht ganz zufrieden, der Seeweg war mir zu langweilig. Wir haben uns daher getrennt und ich bin mit Baby zum Gipfel und den Kammweg gegangen, obwohl diese Route schwarz (schwer) ist!

Am letzten Tag war dann das Wetter besser und wir konnten uns noch die Höllentalaussicht geben:

Hier gibt es noch ein Video unseres Abenteuers:

Fazit

Ist es eine gute Idee mit Babys mit dem Zug statt mit dem Auto zu fahren? Ich würde sagen Njein: Züge bzw. Bus darf man nicht versäumen, weil man nicht reinpasst, sonst ist die Wanderung bereits zu Ende. Und das viele Schleppen ist nicht so lustig. Aber mit Kinderwagen geht es! Und man kann gemütlich die Windeln wechseln und die Babys füttern. Nur die anderen Fahrgäste waren vielleicht von unseren schreienden Babys genervt.

Wobei die logisch anschließende Frage ist: Muss man überhaupt mit 6 Monate alten Babys schon wandern gehen und auf einer Berghütte übernachten? Was ist eure Meinung? Postet in den Kommentaren!

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